- Solowezkijkloster
- Solowẹzkijkloster,Kloster in Nordrussland, auf der Insel Solowezkij im Weißen Meer; gegründet 1429 als Einsiedelei, ab 1435 klösterlich organisiert. 1584-94 wurde es zu einer Festung ausgebaut, die mehrfachen Belagerungen, v. a. der Schweden, standhielt (1571, 1582, 1611); noch 1854 wurde es während des Krimkrieges von der britischen Flotte bombardiert. Das Kloster hatte entscheidenden Anteil an der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung Nordrusslands (Schifffahrt, Fischerei, Salzgewinnung, Ackerbau). In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts unterstützte das Solowezkijkloster die Altgläubigen und wurde daher 1676 nach achtjähriger Belagerung von Regierungstruppen besetzt. Mit sieben großen Steinkirchen und wertvollen Sammlungen von Ikonen, Geräten und Gewändern gehörte es zu den reichsten Konventen; es hatte 1914 über 200 Mönche. 1922/23 konfiszierte die Sowjetmacht das Solowezkijkloster, auf dessen Gelände schon in den frühen 20er-Jahren politische Häftlinge interniert wurden; in den 30er-Jahren befand sich hier (bis 1939) ein berüchtigtes Lager des GULAG. Viele Gebäude des anschließend als Kaserne der Marine genutzten Klosters verfielen, bis mit der Einrichtung eines Museums (1967) Restaurierungsarbeiten begannen. 1991 wurde es größtenteils der orthodoxen Kirche zurückgegeben; seit 1992 (symbolische Weihe der Verkündigungskirche) dient es wieder als Kloster (UNESCO-Weltkulturerbe).
Universal-Lexikon. 2012.